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Berlin: Unglück im Britzer Garten: Schon seichtes Wasser ist gefährlich. Warum Kinder leicht ertrinken

Kleine Kinder ertrinken leise und unbemerkt. Manche bleiben einfach erstarrt liegen, wenn sie mit dem Gesicht voran ins Wasser fallen.

Kleine Kinder ertrinken leise und unbemerkt. Manche bleiben einfach erstarrt liegen, wenn sie mit dem Gesicht voran ins Wasser fallen. Wenige Zentimeter Wasserhöhe können Kindern dabei schon zum Verhängnis werden - Gartenteiche, Badewannen, Pfützen werden zu tödlichen Fallen. Neugierig beugen sie sich über eine Wasserfläche - und fallen besonders leicht hinein. Das liegt daran, dass ihr Schwerpunkt nicht wie beim Erwachsenen auf Nabelhöhe, sondern wegen des großen Kopfes in Höhe der Brust liegt. Der verhältnismäßig große und schwere Kopf kann dann häufig nicht aus dem Wasser gehoben werden, weil der Nacken noch zu untrainiert ist. Der zum Schutz der Lungen dienende Verschluss der Stimmritzen wiederum kann dazu führen, dass das Kind nach dem Auftauchen nicht weiteratmet. Schließlich kann auch der Eintauchreflex schlimme Folgen haben: bei Berührung mit kaltem Wasser schlägt das Herz automatisch langsamer, was die Durchblutung stört.

Nach Verkehrsunfällen ist Ertrinken die zweithäufigste Todesursache bei Kindern unter sechs Jahren. Im Jahr 2000 ertranken 39 Kinder im Vorschulalter, 17 gingen noch zur Grundschule. Zur Vorbeugung empfehlen Kinderärzte, Swimming-Pools oder Gartenteiche zu umzäunen. Vor allem aber dürfen Kleinkinder nicht unbeaufsichtigt im Wasser bleiben. Bis bei einem Notfall der Arzt eintrifft, müssen die Atemwege frei gemacht werden. Ist am Hals kein Puls mehr tastbar, muss das Kind wiederbelebt werden.

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