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Union-Chor: Eiserne Fans singen fürs Christkind

Der Union-Chor stimmt weihnachtlich ein: Am Donnerstag singen Tausende Fans in der Wuhlheide Weihnachtslieder.

2003 war es, da fanden ein paar weihnachtslyrisch angehauchte Fußballfreunde vom Fanklub der Alt-Unioner, dass man das Jahr nicht mit lautem Geschrei, sondern mit lieblichem Schalle beenden sollte. Genau 89 eiserne Fußballfreunde kamen damals kurz vor Heiligabend mit Kerzen in der einen und Glühwein in der anderen Hand ins leere Stadion An der Alten Försterei, um der Deutschen liebste Weihnachtsgesänge in den Köpenicker Himmel zu jauchzen. Statt raues, scharfkantiges „Eisern Union!“ der stille Knabe im lockigen Haar. Und siehe: Von Jahr zu Jahr kamen mehr am Tag vor Heiligabend, letztes Jahr füllten 8000 rot-weiße Sänger vom Union-Chor eine ganze Tribüne, und jede Fernsehstation, die noch einen Knüller mit Herz und Seele brauchte, schickte ihre Kameras in die Wuhlheide. Denn so etwas, singende Fans, die auch noch mit dem Köpenicker Pastor das Vaterunser beten, um gleich danach mit Nina Hagen die Vereinshymne zu zelebrieren, gibt es in Fußball-Deutschland nicht noch einmal.

Am Donnerstag singen sie wieder: Kerzen und Liedtexte gibt es ab 18 Uhr am Eingang, ein Posaunen- und ein Männerchor eröffnen den Spaß im Schnee, und ab 19 Uhr treten der Chor eines Köpenicker Gymnasiums und die Familien-Band von Union-Sprecher Christian Arbeit auf der Bühne am Spielfeldrand in Aktion: Mutter Marion mit Klarinette, Vater Bernd an der Posaune und Christian Arbeit als Trompeter. Im Lichterglanz und Strahlenkranz der Kerzen werden, laut Liederbuch, 17 der schönsten Texte und Melodien zum Christfest gesungen, 90 Minuten dauert die Veranstaltung, 90 Minuten eines Fußballspiels der besonderen Art. Der Abend, an dem die Kehlen heiser werden, aber diesmal nicht vom Anfeuern der Kicker auf dem Rasen. „Das ist so ein Familienfest geworden“, sagt Arbeit, „bei dem die Unioner noch einmal ganz eng zusammenrücken und mit ihren Freunden besinnlich Abschied feiern“ – bis zum nächsten Jahr. Lothar Heinke

Unions Hinrundenbilanz, Seite 24

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