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Berlin: Unter Palmen

Florida liegt jetzt für drei Wochen in Dahlem. Gestern wurde das Deutsch-Amerikanische Volksfest am Hüttenweg eröffnet, mit echten Alligatoren, Riesenschlangen und einem künstlichen Palmenstrand samt Liegestühlen will Organisator Richard Simmons Urlaubsstimmung à la Florida täglich ab 14 Uhr vor der Haustür bieten.

Florida liegt jetzt für drei Wochen in Dahlem. Gestern wurde das Deutsch-Amerikanische Volksfest am Hüttenweg eröffnet, mit echten Alligatoren, Riesenschlangen und einem künstlichen Palmenstrand samt Liegestühlen will Organisator Richard Simmons Urlaubsstimmung à la Florida täglich ab 14 Uhr vor der Haustür bieten.

Doch die Rummelveranstalter plagen Sorgen. Zwar kommen wieder mehr Menschen auf die Plätze, doch geben sie deutlich weniger Geld aus, sagt Peter Zocher, der Vorsitzende des Schaustellerverbandes. Er nennt einen Umsatzrückgang von 15 Prozent. Simmons spricht sogar von 20 bis 40 Prozent beim Anfang des Monats beendeten Deutsch-Französischen Volksfest. Dafür würden die Behörden immer neue Gebühren verlangen, klagt der gebürtige Amerikaner. Erstmals soll er in diesem Jahr für das Aufstellen der Fahnenmasten zahlen. „Dabei können wir das Platzgeld nicht erhöhen, denn die Schausteller haben selbst kein Geld." Drei Kollegen aus dem Vorjahr sind pleite. 106 Buden und Fahrgeschäfte sind jetzt am Hüttenweg aufgebaut. Attraktionen wie die große Achterbahn kommen aus anderen Bundesländern, weil sich die Berliner Schausteller ein bis fünf Millionen Euro teure Neubauten schon lange nicht mehr leisten können.

„Viele kommen nur noch zum Schauen“, so Simmons. „Es ist, als ob die Taschen zugenäht sind." Schuld sind aus seiner Sicht der „Euro-Schock“ und die hohe Arbeitslosigkeit. Denn die Preise seien seit Jahren nicht erhöht worden, versichert Peter Zocher. Der traditionelle Kindertag am Mittwoch wird freitags durch den „Ladies Day“ mit Ermäßigungen für Frauen ergänzt. Als einige Kollegen aus den alten Bundesländern Preise wie in Hamburg oder Düsseldorf verlangen wollten, habe der Verband eingegriffen. „Der reine Rummel allein zieht nicht mehr als Magnet“, hat Peter Zocher festgestellt. Die zunehmende Zahl „guter Straßenfeste“ in Berlin habe „Akzente gesetzt". Darauf müssen die Schausteller reagieren, auch wenn der zentrale Festplatz am Kurt-Schumacher-Damm inzwischen von den Besuchern akzeptiert wird. du

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