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Berlin: Unter Tage und am Himmel

Hunderte erlebten den zweiten perfekten Tag unserer Serie: am Lehrter Bahnhof und im Planetarium

Wahre Technikfreunde lassen sich auch bei Affenhitze nicht davon abhalten, über riesige Baustellen zu ziehen – zum Beispiel am Lehrter Bahnhof. Pünktlich um elf Uhr stand gestern die erste Gruppe vollzählig vor den Toren: 30 TagesspiegelLeser, die am zweiten perfekten Tag unserer neuen Serie – diesmal für Technikfreunde – eine Führung gebucht hatten. Helm auf, dann ging es los auf Berlins größte Baustelle.

Ein Weg auf und ab über Treppen aus rohem Beton bis zum Rand der gewaltigen Grube. Tief unten Stahlträger, Fundamente und Grundwasserbecken. Ein ganzer unterirdischer Bahnhof soll darin bis 2006 entstehen, mit Geschäften, Gleisen und einer Empfangshalle auf mehreren Etagen.

Spundwände glühen in der Sonne. Hoch oben klettern angeseilte Männer über das Glasdach des Bahnhofs und arbeiten an der Stahlkonstruktion. Bauexperte Wolfgang Thiemig wird mit Fragen bestürmt: Wie dicht ist der Beton? Wie tief senkt sich das Grundwasser ab?

Es gab allerdings noch heißere Orte an diesem „perfekten Tag“: Im Bewag-Heizkraftwerk Mitte zogen die Besucher gleich zum Herzstück der Anlage, den haushohen Gasturbinen. Fast unhörbar unter der blauen Schallschutzhaube wird hier Wasser zu kochend heißem Dampf aufgeheizt. Schweiß perlt auf den Stirnen, aber das hält die Gruppe nicht davon ab, mit Ingenieur Manfred Spaniel zu diskutieren – über den Energiemangel in Italien beispielsweise.

Auch im Hochspannungslabor der Technischen Universität (TU), der Britzer Mühle, in der Bühnentechnik des Friedrichstadtpalasts und im Forschungsreaktor des Hahn-Meitner-Instituts schauten sich Tagesspiegel-Leser um. Der technische Direktor des Friedrichstadtpalastes, Henry Zabel, erklärte Besuchern die faszinierenden Möglichkeiten seiner Ausrüstung: Sogar ein ganzes Schwimmbassin lässt sich vom Keller auf die Bühne hieven.

Als hätten viele Tagesspiegel-Leser das heiße Wetter vorausgesehen, waren die Anmeldungslisten für die etwas kühleren Abendveranstaltungen besonders voll. Rund 90 Personen wollten sich das Programm „die Tore der Zeit“ im Zeiss-Planetarium in Prenzlauer Berg ansehen, und die mitternächtliche Beobachtung von Mond und Mars in der Archenhold-Sternwarte im Treptower Park war ausgebucht. Während es in der Stadt ruhig wurde, konnte man bis zwei Uhr morgens ein seltenes Phänomen beobachten: Mars und Mond lagen in dieser Nacht ganz dicht beieinander.cof

Unsere Serie geht weiter: Morgen finden Sie im Tagesspiegel das Programm des dritten perfekten Tages am Sonntag, 20. Juli – diesmal für Kulturbeflissene.

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