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Unternehmen: Hauptstadtregion soll langfristig wachsen

Fünf Eckpunkte sieht die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg für langfristiges Wachstum in der Region. Der derzeitige Stand sei nur ein "Zwischenschritt".

Nach Aussagen des Hauptgeschäftsführers Christian Amsinck sei die aktuelle wirtschaftliche Lage zwar von einer "Schönwetterperiode" geprägt, allerdings müssten nun Rahmenbedingungen für dauerhaftes Wachstum geschaffen werden. Nach Amsincks Ansicht müssen Industrie und Innovationsfähigkeit gestärkt werden. Weitere dringende Punkte seien die Entwicklung von Infrastruktur, Investitionen sowie Internationalität. Das Fünf-Punkte-Programm verstehe sich als Angebot an den Berliner Senat, hob der Hauptgeschäftsführer hervor. Berlin habe zwar sein Ausgabenproblem "weitestgehend behoben", sehe sich aber in den nächsten Jahren mit einem Einnahmenproblem konfrontiert. Als Gründe nannte der Verbandschef die Neuordnung des Länderfinanzausgleichs sowie sinkende Zuwendungen aus dem Solidaritätszuschlag.

Notwendig seien daher überproportionales Wachstum und Wachstumsvorsorge, sagte Amsinck. Allerdings liege für Berlin noch immer kein langfristiges Wachstumskonzept vor. Als positiv wertete der Verband die Zunahme der Zahl der Industriebeschäftigten in der Region. Allein in Brandenburg zählt der Bereich laut UVB mittlerweile 90.000 Mitarbeiter. Insgesamt habe die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den vergangenen zweieinhalb Jahren in Brandenburg um 1,93 Prozent zugelegt. Das Land liege damit bundesweit auf Platz drei bei den Steigerungsraten. Platz eins belege Berlin mit einer Zunahme von 2,15 Prozent.

Lob für die Politik

Eine große Chance sieht der Verband in der zunehmenden Attraktivität der Region für junge Leute. Wie der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Klaus-Dieter Teufel ausführte, bringt die Hochschullandschaft leistungsfähige Absolventen hervor. Jedoch müsse es gelingen, "diese Köpfe zu halten". Das wiederum stärke die Innovationskraft der Unternehmen. Amsinck und Teufel lobten in diesem Zusammenhang das "runderneuerte" Landesinnovationskonzept Brandenburgs.

Für den Strategiepunkt Industrie mahnte Amsinck die Einbeziehung der Energietechnik als "erhebliches Potenzial" an. Er bedauerte die Diskussion um das geplante Kohlekraftwerk Klingenberg an der Rummelsburger Bucht. Noch wären Kraftwerke auf der Basis fossiler Energieträger auf Jahre nicht verzichtbar. Dem Strategiepapier des UVB zufolge komme trotz erneuerbarer Energien als Zukunftsträger der Branche in Brandenburg der Braunkohle "auch zukünftig eine entscheidende Rolle zu".

Mit Nachdruck fordert der Verband die Weiterentwicklung der Infrastruktur. Dringlich sei der Ausbau der Stadtautobahn A100 über Treptow zur Frankfurter Allee. In Brandenburg komme neben dem Straßennetz auch den Regionalbahnen eine "hervorgehobene Bedeutung" zu. Die Autobahn 12 solle zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) sechsspurig ausgebaut werden. (ddp)

Torsten Hilscher

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