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Berlin: Urwahl

Früher gab es einen Witz. Stellen Sie bitte die Uhren 40 Jahre zurück, ertönt beim Landeanflug auf Schönefeld eine Durchsage aus der Pilotenkanzel – wir landen gleich in der DDR.

Früher gab es einen Witz. Stellen Sie bitte die Uhren 40 Jahre zurück, ertönt beim Landeanflug auf Schönefeld eine Durchsage aus der Pilotenkanzel – wir landen gleich in der DDR. In Pankow gehen die Uhren offenbar immer noch anders. Ganz Berlin musste bis zum Montagmittag auf das amtliche Wahlergebnis warten, weil die Pankower nicht mit dem Zählen der Stimmzettel fertig wurden. Der Wahltermin war ja auch so überraschend für das Bezirksamt gekommen, dass man leider die Wahlhelfer nicht vorbereiten konnte. Obschon: Die Pankower hätten gewarnt sein können. Denn auch bei der vorangegangenen Wahl musste der Landeswahlleiter auf die trödeligen Nordberliner warten. Immer die letzten – in Pankow ticken die Uhren nicht nur anders, sie sind auch stehen geblieben. Früher residierten im Bezirk SED-Fürsten. Die waren schon immer der Meinung, dass freie Wahlen nichts für das Volk sind. Ob die zuvor vielleicht irgendwelche Erfahrungen mit dem Pankower Wahlamt gemacht hatten?

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