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Berlin: Vater für fünf Minuten

Eine Ausstellung im FEZ widmet sich der Familie Zehn Modelle können die Besucher ausprobieren

Was kann Familie heute alles sein? In welcher Familie möchte man selbst leben? Mit diesen Fragen befasst sich die Ausstellung „Achtung Familie!“ im Kindermuseum des Freizeit- und Erholungszentrums Berlin (FEZ), die ab heute geöffnet ist. Die Ausstellung ist eine Spurensuche durch zehn unterschiedliche Familien, die als Knetfiguren im „Heiligen Theater der Familien“ vorgestellt werden.

In der vergangenen Woche haben die Zweitklässler der Grundschule am Arkonaplatz die Ausstellung schon einmal getestet. Der siebenjährigen Salomé gefiel vor allem die „Stressmaschine“. Darin hat sie getestet, wie sich ein Vater in Elternzeit fühlt, wenn gleichzeitig das Telefon klingelt, der Einkauf weggeräumt werden muss und das Baby schreit. Salomé hatte ein bisschen Schwierigkeiten, alle Aufgaben auf einmal zu erfüllen. Aber von der Ausstellung ist sie begeistert. „Das macht Spaß, so viel auszuprobieren“, sagt sie.

Wie immer im FEZ ist es eine Ausstellung zum Mitmachen: Im Hochzeitszimmer lassen sich Trauungen nachspielen, im Geburtszimmer lauscht man den Erzählungen eines Ungeborenen, und im Gerichtssaal können die Kinder selbst zum Scheidungsrichter werden.

Die Ausstellung, für die die Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Schirmherrschaft übernommen hat, porträtiert nicht nur die klassische Vater-Mutter-Kind-Familie. Es geht um Alleinerziehende, Großfamilien, gleichgeschlechtliche Eltern und Gehörlose, die hörende Kinder haben. Mit 35 Familien haben die Macher der Ausstellung Interviews geführt. Zehn von ihnen dienten letztlich als Vorbild. Die Ausstellung gibt keine Antwort darauf, was gut oder schlecht für eine Familie ist. Aber sie regt zum Nachdenken darüber an, welche Familienform man sich selbst wünscht. cje

„Achtung Familie!“ im Kindermuseum des FEZ, 25. April 2007 bis 30. Juni 2008, Eintritt: 2 Euro, Familienticket 5 Euro.

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