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Berlin: Vater, Mutter, Kind

Bundesministerin Ursula von der Leyen lud zum Ersten Deutschen Familientag

Oberst Frevels Uniform sitzt perfekt. Die Haare sind millimeterkurz geschoren. Der akkurate Soldat ist im Einsatz, aber nicht etwa auf einem Kriegsschauplatz. Vielmehr steht er am Montagmittag inmitten von Eltern, Kindern und Luftballons vor einem der vielen weißen Zelte auf der Museumsinsel: Die Bundeswehr präsentiert sich beim Ersten Deutschen Familientag. „Schließlich haben alle unsere 190 000 Soldaten eine Familie“, sagt Richard Frevel, der eigentlich der „Personalchef“ des Einsatzführungskommandos ist. Demnächst wolle die Bundeswehr auch Mitglied in der Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“ werden.

280 Mitgliedergruppen der Initiative aus ganz Deutschland waren gemeinsam mit Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen Gastgeber des Familientages. Für ihren Einsatz, in Deutschland eine familienfreundlichere Atmosphäre zu schaffen, wurde die Initiative gestern ausgezeichnet: Sie und die Veranstaltung wurden zu einem der 365 Orte im „Land der Ideen“ gekürt – das ist eine Reihe von Preisen, die auf eine Idee von Bundespräsident Köhler zurückgeht. Der überreichte die Urkunde und betonte wie wichtig es sei, „die Familie ins Zentrum des Denkens und Handelns unserer Gemeinschaft zu rücken“. Gastgeberin von der Leyen fordert die Besucher auf: „Nutzen sie den Familientag, um Ideen zu sammeln.“ Neue Ideen brauche sie eigentlich nicht, sagt jedoch Christina Wind, die mit ihrer neunjährigen Tochter Joanna und ihrem Mann zum Familientag gekommen war. „Und was nutzen Ideen, wenn man Kindern nicht genug Liebe gibt?“

Familie Wähler ist deutlich begeisterter: Sie haben sich über gute Schulen für ihre drei Kinder informiert. Die Zwillinge Lara und Laura werden demnächst eingeschult. „Hier wird Eltern und Kindern so richtig was geboten“, sagt Uwe Wähler. Seine Töchter bestätigen das, sie waren in der Hüpfburg, sind gerutscht und in einer Kunststoff-Apfelsine Karussel gefahren. Und Lara hat beim Malwettbewerb gezeichnet, was sie später mal werden will: Delphin-Trainerin.

Samantha und Marlen sind nicht zum Spielen hergekommen. Die beiden Elfjährigen stehen mit 170 anderen Kindern aus Berliner Sportvereinen im Viereck auf dem Rasen im Lustgarten. Alle halten große gelbe Pappen über den Kopf: Sie bilden den „Rahmen“ für „das größte Familienfoto der Welt“, das von einem Kran aus aufgenommen wird. Als letzte begibt sich Ursula von der Leyen in den „Rahmen“ – nicht mit ihren sieben Kindern, sondern mit ihren Bodyguards.

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