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Veranstaltungsreihe: Berichte über den Widerstand in der DDR

„Wider die Diktatur“ hieß die Veranstaltungsreihe, zu der Bundespräsident Horst Köhler zusammen mit der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lud. Vier Zeitzeugen kamen gestern ins Schloss Bellevue.

Sie berichteten Schülern der Berliner Hans-Carossa-Oberschule, der Waldorfschule und der Peter- Joseph-Lenné-Gesamtschule aus Potsdam von ihren Erfahrungen mit dem DDR-Regime. Günter Assmann beispielsweise hatte sich am 17. Juni 1953 in Görlitz einer Demonstration von 20 000 Menschen angeschlossen, die vors Gefängnis zogen und dort die Freilassung der politisch Inhaftierten forderten. Assmann überredete eine Wachhabende, ihm die Zellenschlüssel zu geben. „Ich habe zwei Stunden Zellen aufgeschlossen, bis ich fast eine Blutblase hatte“, erzählte er. Nach der Niederschlagung des Aufstands wurde er verhaftet und saß acht Jahre im Gefängnis.

Cyril Dahlgrün von der Waldorfschule hat mit Mitschülern einen Film über jugendliche Oppositionelle gedreht und dafür den Victor-Klemperer-Preis gewonnen. „Durch die Auseinandersetzung habe ich gemerkt, mit welchen Methoden der Apparat gearbeitet hat“, sagte er bei der Veranstaltung. Genau darum ging es Köhler: „Es ist mir ein Anliegen, dass das Thema lebendig bleibt.“mj

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