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Vergewaltigungsprozess: Heißer Dampf und weißes Pulver

Wegen Vergewaltigung einer gehörlosen Prostituierten muss sich ein 48 Jahre alter Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der Angeklagte behauptet, sich nicht an das Geschehen erinnern zu können.

Berlin - Dem Betreiber eines Weddinger Internetcafés wird vorgeworfen, im Mai dieses Jahres die 36-jährige Frau in seinem Laden eingesperrt, mit Schlägen zum Sex gezwungen und ihr gegen ihren Willen Alkohol eingeflößt zu haben.

Über den Verteidiger ließ der Angeklagte erklären, sich nicht an das Geschehen erinnern zu können. Er wolle der Geschädigten damit aber auch keine Falschaussage unterstellen. Seinen Angaben zufolge hatte er auf Empfehlung seines "besten Stammkunden", um "besseren Sex zu haben", zuvor heißen Dampf eingeatmet und "weißes Pulver" zu sich genommen. Der Erklärung nach will der Angeklagte zuvor niemals mit Drogen zu tun gehabt haben.

"Dann ist er durchgedreht"

Mit Hilfe einer Gebärdendolmetscherin schilderte die 36 Jahre alte Prostituierte vor Gericht die Misshandlung. Ihren Angaben nach war sie am Tattag beim Einkaufen von dem Angeklagten angesprochen worden und danach mit dessen Auto zum Internetcafé gefahren. "Wir haben zuerst etwas gemeinsam getrunken und dann ist er durchgedreht."

Der Angeklagte, der bereits einmal ihr Freier gewesen sei, habe sie an den Haaren gezogen, ihre Kleidung vom Leib gerissen und mit der Faust ins Gesicht geschlagen, so dass sie bewusstlos geworden sei. Schließlich sei sie gezwungen worden, Wodka zu trinken. Erst als die Polizei eingetroffen sei, habe der Angeklagte von ihr abgelassen. Der Prozess wird am kommenden Donnerstag fortgesetzt. (tso/ddp)

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