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Baustart an der U5: Gleisanschluss für das Rote Rathaus

Am 13. April ist offizieller Baustart für die Verlängerung der U-Bahnlinie U 5 Richtung Westen. Die ersten Züge sollen 2017 zwischen Alexanderplatz und Hauptbahnhof fahren.

Erst wird der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) den Spaten in die Erde rammen – und anschließend darf er aus seinem Amtszimmer auf eine Großbaustelle blicken. Am 13. April ist es soweit: Dann startet offiziell der Bau der Verbindung vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor. Rund 433 Millionen Euro soll die Verlängerung der U-Bahn-Linie U 5 kosten. Für den im vergangenen Sommer als U 55 eröffneten Abschnitt Brandenburger Tor–Hauptbahnhof sind bereits rund 320 Millionen Euro ausgegeben worden. 2017 sollen dann die ersten Züge auf der verlängerten Strecke zwischen Hönow und Hauptbahnhof fahren.

Für den Bauzaun vor der Baustelle am Berliner Rathaus, wo ein Bahnhof entsteht, hat sich die BVG etwas Besonderes einfallen lassen. Dort soll nicht einfach eine Bretterwand stehen, die früher oder später beschmiert sein wird. Auf dem Zaun wird eine U-Bahn zu sehen sein, aus deren Fenster es Blicke auf die bekannten Sehenswürdigkeiten geben wird. So soll die Großbaustelle auch für die Mitarbeiter im Rathaus – und für Touristen – erträglicher werden. Aus Furcht vor Lärm und Schmutz hatte es vor Jahren Stimmen aus dem Rathaus gegeben, auf den Bau zu verzichten.   Wann die Arbeiten beendet sein werden, steht noch nicht fest. BVG-Chef Andreas Sturmowski will den Bahnhof vor dem Rathaus bereits 2015 in Betrieb nehmen; zwei Jahre vor der Eröffnung der Gesamtstrecke. Dies könnte klappen, weil die Gleise der U 5 derzeit kurz vor dem Bahnhofsneubau enden. Die BVG nutzt sie als Abstellanlage für die Züge Richtung Hönow. Ob eine vorzeitige Inbetriebnahme möglich sein wird, könne man erst nach der Ausschreibung für die Bauarbeiten entscheiden, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Viel teurer werden dürfe der Bau dadurch nicht.

Zugzwang besteht dagegen am künftigen Bahnhof Museumsinsel – falls die Arbeiten für den Wiederaufbau des Schlosses wie geplant Ende 2010/Anfang 2011 beginnen. Hier müssen sich Schloss- und U-Bahn-Bauer abstimmen, damit sie sich nicht gegenseitig stören.

Am spürbarsten werden die Arbeiten an der Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße sein, wo ein Umsteigebahnhof der U 5 zur U 6 (Alt Tegel–Alt Mariendorf) entsteht. Dort muss eine hohe Wand Anwohner und Hotelgäste vor dem größten Lärm schützen. Unter den Linden gibt es weniger Spuren für den Ost-West-Verkehr, der südliche Abschnitt der Friedrichstraße muss wahrscheinlich von August 2011 an für rund ein Jahr gesperrt werden. Auch der Betrieb auf der U 6 wird zwischen Friedrichstraße und Stadtmitte in diesem Zeitraum unterbrochen.

Weil die neue Umsteigestation dicht am bisherigen Bahnhof Französische Straße liegt, sollen in dieser Station nach der Eröffnung der Umsteigestation keine Züge mehr halten. Möglicherweise wird der Bahnhof Französische Straße aber anders weiter genutzt – vielleicht für eine Ausstellung. Ein anderes Kunstobjekt muss wegen der U-Bahn wandern. Das Marx-Engels-Denkmal wird wahrscheinlich im Mai am Haken eines Krans hängen, um es in der Ecke der Grünanlage an der Karl-Liebknecht-Straße aufstellen zu können. 

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