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Flughafen BBI: Politiker von Flugrouten überrascht

Die geplanten Flugrouten vom und zum neuen Flughafen in Schönefeld, die zum Teil über die Stadt führen sollen, haben Berliner Politiker überrascht. Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer stellt die Sicherheit an erste Stelle.

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Von den Plänen, die wie berichtet auch einen Überflug von Wannsee in knapp drei Kilometer Höhe vorsehen, habe er nichts gewusst, sagte der Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp (CDU). Modellberechnungen müssten nun zeigen, ob die Lärmbelastung zumutbar sei. Berücksichtigen müsse man auch den Forschungsreaktor in Wannsee. Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) sagte, für Berlin gelte „in dieser Reihenfolge“ Sicherheit vor Lärmbelastung, dann erst komme die Wirtschaftlichkeit für die Fluglinien. Die Flugsicherung will die Maschinen übers Stadtgebiet leiten, um Umwege zu vermeiden.

Flughafensprecher Ralf Kunkel forderte, die An- und Abflugstrecken schnell festzulegen, damit es Klarheit für Betroffene und Planer gebe. Bei starken Abweichungen vom bisherigen Konzept, das Grundlage für den Planfeststellungsbeschluss zum Bau des Flughafens war, müsste eventuell auch das Lärmschutzkonzept modifiziert werden, wenn sich die Bereiche mit einem intensiven Krach verändern. Bisher sollten die Flugzeuge nach dem Start kilometerlang geradeaus fliegen, jetzt sollen sie gleich um 15 Grad abdrehen, damit auf den beiden Bahnen problemlos gleichzeitig zwei Maschinen abheben können.

Über Berlin werden die Flugzeuge so hoch und damit so leise sein, dass Bewohner keinen Anspruch auf zusätzlichen Schallschutz haben. Kunkel wies darauf hin, dass nach dem Schließen der innerstädtischen Flughäfen Tempelhof und Tegel rund 200 000 Menschen vom Lärm entlastet würden, 42 000 in der Region müssten aber mit mehr Krach leben. Daran ändere auch der Vorschlag zu den künftigen Flugrouten nichts, den die Deutsche Flugsicherung entwickelt hat.

Das Konzept wird nun in der Fluglärmkommission diskutiert und dann mit dem Bundesjustizministerium und dem Umweltbundesamt abgestimmt. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung legt die Routen endgültig fest. Laut Zeitplan kann dies bis Anfang 2012 dauern; im Juni 2012 soll der Betrieb starten.

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