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Flughafen: Taxifahrer wollen Tegel-Zuschlag nicht kassieren

Von Mittwoch an gelten höhere Preise in der gesamten Stadt. Es gibt jedoch weiter Streit um 50-Cent-Gebühr am Flughafen.

Berlin - Auf dem Flughafen Tegel kann es am Mittwoch erneut „einen schwierigen Tag“ geben. Ein Teil der Taxifahrer will die ab 1. Juli geltenden neuen Tarife nicht kassieren und sich beim Einsteigen der Fahrgäste auch nicht an die vorgeschriebenen Regeln mit festen Plätzen halten. Die Flughafengesellschaft und das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (Labo) wollen dagegen vorgehen.

Zum neuen Tarif mit generell höheren Preisen gehört auch ein Zuschlag in Höhe von 50 Cent, der in Tegel für jede Fahrt ab dem Flughafen erhoben wird. Diese Einzelgebühr ersetzt den bisherigen Jahrespauschalpreis in Höhe von 70 Euro. Zudem will die Flughafengesellschaft aus den Erträgen der 50-Cent-Gebühr 16 bis 20 Mitarbeiter beschäftigen, die jeweils zu sechst kontrollieren sollen, ob die Taxifahrer die vom Flughafen gewünschten Vorgaben einhalten. Dieses Verfahren ist mit zwei von drei Taxiorganisationen abgestimmt.

Wichtigstes Kriterium sei, dass Fahrgäste mit Kreditkarte bezahlen könnten, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel. Dies hätten zahlreiche Passagiere, vor allem Geschäftsleute, immer wieder gefordert. Zudem sollen die Kontrollen erreichen, dass Fahrzeuge sauber und Fahrer ordentlich gekleidet sind.

Die protestierenden Fahrer wollen sich solchen Kontrollen durch Dritte nicht aussetzen und halten sie überdies für überflüssig, weil die Mehrzahl der Fahrer sich bereits jetzt daran halte. Zudem schnitten Berliner Taxifahrer in internationalen Vergleichen auch heute schon gut ab. Dem widerspricht Kunkel. Die Zahl der Beschwerden sei so hoch gewesen, dass Konsequenzen unausweichlich geworden seien. Und ein vom Gewerbe gewünschter Nebeneffekt ist, dass Schwarzfahrten beim Bezahlen mit Kreditkarte erschwert werden.

Sollten sich Taxifahrer nicht an die Vorschriften halten, werde die Behörde einschreiten, kündigte der Leiter Kraftfahrzeugwesen beim Labo, Christoph Krause, an – auch mithilfe der Polizei.

Generell steigt von Mittwoch an der Grundpreis für alle Taxifahrten in der Stadt von drei Euro auf 3,20 Euro; die ersten sieben Kilometer kosten statt 1,58 Euro dann 1,65 Euro, und jeder weitere Kilometer verteuert sich um acht Cent auf 1,28 Euro. Die Kurzstrecke kostet 4 statt 3,50 Euro. Berlin liegt dabei bundesweit im Mittelfeld. Klaus Kurpjuweit

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