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Flughafengelände: Tempelhof: Teilöffnung erst im Herbst

Die Sport- und Grünanlagen am Rand des ehemaligen Flughafens Tempelhof werden frühestens im Herbst für die Bürger geöffnet. Das betrifft vor allem die Flächen am Columbiadamm und im Süden der Oderstraße. Der Senat verweist auf Einwände des Bundes.

Der Sperrzaun wird vorerst nicht verschoben, obwohl Anwohner und Freizeitsportler darauf warten. „Wir können nichts machen, bevor die Bundesanteile am Tempelhofer Feld auf das Land Berlin übertragen sind“, sagt die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Manuela Damianakis. Also frühestens im September.

Das Geld ist da, die Pläne für eine teilweise Öffnung des Flughafengeländes sind fertig und mit der „Turngemeinde Berlin 1848“ in Neukölln wurde bereits ein Schlüsselvertrag ausgehandelt für die Nutzung der brachliegenden Softball-, Tennis- und Baseballplätze sowie der früheren Grillplätze der Amerikaner. „Wir wollten diese Bereiche schnell zur Verfügung stellen“, versichert Damianakis. Aber der Bund mache nicht mit. Dirk Kühnau, Chef der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, bestätigte dies. Wegen des „sehr hohen Aufwands für die Bewachung und Abschirmung sensibler Bereiche“ sei mit dem Berliner Senat abgestimmt, „bis zum Besitzübergang von einer Teilöffnung abzusehen“.

Nach der Flughafenschließung hatte der Senat versprochen, im Frühjahr 2009 die Sperrzäune stellenweise zu verschieben, um wenigstens einige Grün- und Freizeitflächen nutzbar zu machen. Um politisch Druck zu machen, forderte die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus im März in einem Antrag, die Neuköllner Randbereiche kurzfristig für Sport und Freizeit zu öffnen. Der Antrag schmort bis heute unbearbeitet im Sportausschuss und die Fachleute von SPD und Linken verweisen auf die restriktive Haltung des Bundes. „Das ist sehr bedauerlich“, so Jutta Matuschek (Linke). „Ich appelliere dringend an die Bundesbehörden, einer schnellen Teilöffnung zuzustimmen“, sagte Daniel Buchholz (SPD). Nicht nur im östlichen, sondern auch im nördlichen Teil. Es gehe nicht an, dass das Gelände immer noch behandelt werde wie eine militärische Raketenabschussbasis. Die Initiative „Squat Tempelhof“ will am Sonnabend eine „Zaunüberwindungsaktion“ starten und die abgesperrten Flächen besetzen. za

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