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Rückfallebene für Chaostage: Grüne planen Ersatzverkehr für die S-Bahn

Die Grünen haben ein neues Rezept präsentiert, mit dem sie die Symptome künftiger S-Bahn-Ausfälle lindern wollen. Regionalzüge sollen das Netz ergänzen.

Das Konzept der Grünen beruht auf der Erwartung, dass die Bahntochter auch künftig ins Chaos stürzen wird, wenn Eis und Schnee oder sommerliche Hitze ihrer Flotte zusetzen. Es sieht ferner eine dreistufige Verstärkung des Regionalverkehrs vor, die sich jeweils nach dem Ausmaß der Ausfälle bei der S-Bahn richten soll. Als Standardprogramm wollen die Grünen die Regionalbahn 13 von Spandau weiter durch den Hauptbahnhof und über Lichterfelde Ost nach Teltow schicken. Weitere Regionallinien sollen zwischen Hohenschönhausen, dem Flughafen BBI und dem Hauptbahnhof fahren. Durch regelmäßige Takte sollen vor allem Kunden, die lange Strecken fahren, von der S-Bahn in die Regionalzüge geholt werden.

In einer zweiten Stufe wollen die Grünen außerdem vor allem die Strecke über Wannsee nach Potsdam verstärken. Als dritte Rückfallebene bei extrem ausgedünntem S-Bahn-Netz schlagen sie einen Shuttle von Spandau nach Gesundbrunnen vor. So sollen die dann noch intakten S-Bahn-Züge das Minimalprogramm da sichern, wo keine Regionalbahn parallel fahren kann, etwa auf dem Ring. Die zusätzlichen Regionalzüge solle der Senat der Bahn abtrotzen, die im nächsten Jahr in der Region 60 Züge ausrangiere.

Bei der Bahn hieß es: „Wir fahren im Regionalverkehr die Leistungen, die die Länder Berlin und Brandenburg bei uns bestellen.“ Fachleute halten die Grünen-Pläne für wenig realistisch, weil sie nicht nur bisherige Verträge wie den zur BBI-Anbindung durchkreuzen, sondern auch an der Technik scheitern. So fehlt für die Verlängerung der Niederbarnimer Eisenbahn in die City eine Weiche, und der Nord-Süd-Tunnel ist für Dieselloks tabu.

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