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Tempelhof: Traumtänzer, Polizisten und Kinder

Nach der Schließung von Tempelhof bleiben im Airport Firmen und Behörden zurück.

Im übertragenen Sinne bleibt Tempelhof ein Verkehrs-Flughafen – denn von hier aus wird der Autoverkehr in der Stadt gelenkt, und bis zur Schließung des Airports Tegel überwacht die Deutsche Flugsicherung weiterhin von Tempelhof aus den Berliner Luftraum. Zudem koordiniert das Wasser- und Schifffahrtsamt in einem Altbau am Mehringdamm den Binnenschiffsverkehr. Das Spektrum der Nutzer, die im Baudenkmal bleiben, reicht von der Polizei bis zum Partyveranstalter. Die Altbauten gehören zu 83 Prozent dem Bund und zu 17 Prozent dem Land Berlin.

Im fünften Stock neben der Haupthalle arbeitet seit 2004 die Verkehrslenkung Berlin, die zur Stadtentwicklungsverwaltung gehört. Wo einst alliierte Fluglotsen saßen, werden Ampeln geschaltet, Kamerabilder von der Stadtautobahn und aus Tunneln überwacht sowie Staumeldungen an die Medien gegeben. Nebenan liegt die private Verkehrsmanagementzentrale, eine Siemens-Tochter. Sie sorgt für die Verkehrshinweise auf 25 elektronischen Infotafeln an Hauptstraßen. Aus ihrem Büro sendet auch der Verkehrsreporter von „radioBerlin 88,8“.

Als einer der größten Nutzer behält das Polizeipräsidium seinen Sitz im Airport. Und wer etwas in Berlin verliert, kann sich weiterhin an das Zentrale Fundbüro am Platz der Luftbrücke wenden.

Nebenan schult die Kfz-Überwachungsstelle Dekra ihre Mitarbeiter in der „Dekra Akademie“. Die Flugschule „Tempelhof Aviators“ behält für theoretischen Unterricht ihren Standort, nur die Ausbildungsflüge werden nach Strausberg verlagert. Tanzfreunde zieht es an den Columbiadamm 8 in die „Tanzschule Traumtänzer“ oder nebenan in den „Silverwings“-Club. Im „Hangar 2“ gibt es Partys und Empfänge, Konzerte, Messen und Kongresse mit bis zu 5000 Gästen.

Bands haben Übungsräume in den Altbauten, das Deutsche Theater besitzt hier ein Lager und das Alliiertenmuseum hat alte Flugzeuge in Hangars geparkt. Auch Tischler und Glasbaufirmen zählen zu den Mietern. Links neben dem Haupteingang bleibt das Revuetheater „La Vie en rose“ geöffnet – und einen Steinwurf entfernt die Kita „Buddelkiste“. CD

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