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Verkehr: Umweltzone: Berlin sieht sich als Vorbild

Der Flickenteppich aus unterschiedlich streng geregelten Umweltzonen in Deutschland wächst zum Jahreswechsel weiter: Statt 34 gibt es dann 40 Gebiete, aus denen Autos mit zu hohem Schadstoffausstoß ausgesperrt werden.

Allerdings gilt die Beschränkung auf grüne Plaketten nur in Berlin und der sehr viel kleineren Umweltzone von Hannover. In Frankfurt am Main und Bremen bleiben nach Auskunft der Deutschen Umwelthilfe (DUH) auch gelbe Plaketten weiter gültig, in den übrigen Gebieten dürfen auch Autos mit roten noch fahren. Einen Sonderfall gibt es in Berlin: Weil die Industrie mit der Lieferung bestellter Rußpartikelfilter nicht nachkommt, dürfen auch Autofahrer mit gelben Plaketten noch bis Ende Januar straffrei in die City. Angesichts der vielen regionalen Einzelfälle überlegen Bundespolitiker von CDU und FDP, die Regeln und Einzelausnahmen zu vereinheitlichen. Auf eine damit verbundene Lockerung der Berliner Kriterien will sich der Senat aber keinesfalls einlassen, wie Bernd Lehming sagte, der in der Umweltverwaltung das Referat Immissionsschutz leitet. Je mehr Ausnahmen erlaubt würden, desto geringer sei der Effekt der Umweltzone. Deren Wirksamkeit sieht der Senat nicht nur nach einem auf ganzer Linie gewonnenen Gerichtsverfahren bestätigt, sondern auch durch eigene Analysen. „Wir gehen davon aus, dass unsere Linie sich bundesweit durchsetzen wird“, sagte Lehming. Der Automobilclub ADAC, der die elf kürzlich gescheiterten Berliner Musterklagen unterstützt hatte, will im Januar entscheiden, ob er in Berufung geht. Die Umwelthilfe hat am Dienstag in der Innenstadt 2912 Autos beobachtet. 83 Prozent davon waren mit grüner Plakette unterwegs. Fünf Prozent hatten eine gelbe, zwei Prozent eine rote und zehn Prozent gar keine – zumeist auswärtige Fahrzeuge. Wer ohne Plakette erwischt wird, muss 40 Euro zahlen und bekommt einen Punkt in Flensburg.

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