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Versicherungen: AOK Berlin will mit Brandenburg fusionieren

Durch den Zusammenschluss der Ortskrankenkassen sollen die Beiträge der Versicherten stabil und Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) Berlin und Brandenburg wollen zum 1. Januar 2010 fusionieren. Mit rund 1,3 Millionen Versicherten entstünde damit die größte gesetzliche Krankenkasse der Region. Die AOK Berlin hat derzeit rund 712 000 Versicherte, die Brandenburger Schwesterkasse rund 600 000. Die Selbstverwaltungsgremien der beiden Kassen haben die Vorstände mit den entsprechenden Verhandlungen beauftragt, teilte die AOK Berlin mit.

Durch den Zusammenschluss soll vor allem Geld gespart werden. Die vergrößerte AOK Berlin-Brandenburg erhielte eine stärkere Marktmacht, um zum Beispiel bei Lieferanten von Arzneien oder Hilfsmitteln oder bei Ärzten und Krankenhäusern günstigere Konditionen auszuhandeln, sagte Werner Felder, Vorstandsvorsitzender der AOK Berlin, dem Tagesspiegel. Davon profitierten vor allem die Versicherten. „Durch den Zusammenschluss und die daraus erzielten Einsparungen kann die neue Kasse darauf verzichten, im kommenden Jahr Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern zu erheben.“

Oft gehen durch Fusionen Arbeitsplätze verloren – doch bei dem Zusammenschluss der beiden Ortskrankenkassen sei das nicht zu erwarten. „Wir wollen mehr Versicherte gewinnen, da brauchen wir jeden einzelnen Mitarbeiter", sagt Felder. Seit Einführung des Gesundheitsfonds mit bundesweit gleichem Beitragssatz für alle Krankenkassen hat die AOK Berlin rund 8000 neue Mitglieder gewonnen, teilte die Kasse mit. In der Hauptstadt arbeiten rund 2200 Menschen für die AOK, in Brandenburg rund 2000. Auch die Zahl der insgesamt rund 70 Servicecenter in den beiden Bundesländern soll nicht reduziert werden. Wo die neue Kasse nach der Fusion ihren Hauptsitz haben wird - ob in Berlin oder in Teltow - das müsse noch verhandelt werden, sagt Felder. Das große Hauptgebäude der AOK Berlin in der Wilhelmstraße in Kreuzberg ist gerade grundlegend saniert worden.

Bundesweit gibt es rund 200 Krankenkassen. Die Fusion der Versicherungen ist politisch ausdrücklich gewollt und wird durch den einheitlichen Beitragssatz erleichtert. So schlossen sich zu Jahresbeginn die Techniker-Krankenkasse und die IKK Direkt zusammen.

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