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Videoüberwachung: Polizei meldet Erfolge durch BVG-Kameras

Die Videoüberwachung von Bussen und Bahnen ist ein Erfolg – zumindest für die Polizei. Immer mehr Täter werden mit Hilfe der Kameras gefasst.

Im Jahr 2009 konnten bis Ende November 124 Tatverdächtige durch die Aufnahmen überführt werden. Zudem gab es in 325 weiteren Fällen wichtige Hinweise auf die Täter, die zur Identifizierung führen können. Erst am Montag hatte die Polizei Bilder von unbekannten Räubern im U-Bahnhof Adenauerplatz veröffentlicht. Im Jahr 2008 wurden 141 Tatverdächtige identifiziert. Diese Zahlen gehen aus der Antwort von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Benedikt Lux hervor.

Experten erwarten, dass die Zahl der 2009 erkannten 124 Personen noch steigen wird, da viele Ermittlungen noch laufen. Auch beim Raub vom Adenauerplatz im Oktober sei eine Aufklärung wegen der guten Qualität der Bilder wahrscheinlich, hieß es. Zudem steige nach einer Veröffentlichung von Fahndungsfotos der Druck auf die Täter so, dass diese sich oftmals freiwillig stellen. Nach Körtings Auskunft sei der Nutzen der Videoüberwachung durch „zum Teil veraltete Technik“ jedoch eingeschränkt. Innenverwaltung und Polizei unterstützen deshalb den Plan der BVG, die U-Bahnstation Kottbusser Tor mit modernster Videotechnik zu einem Musterbahnhof umzubauen. Die Station gilt als Drogenumschlagplatz.

Derzeit sind zwar alle 173 Bahnhöfe mit 935 Kameras ausgestattet, diese wurden aber ursprünglich zur Kontrolle der Notrufsäulen und für die Zugabfertigung angebracht und sind aus polizeilicher Sicht deshalb nur wenig geeignet. Die Zahl der von der BVG an die Polizei übermittelten Aufzeichnungen ist stark gestiegen. Im Jahr 2008 waren es 1383 Fälle, bis Ende November 2009 bereits 1823.

Innensenator Körting teilte weiter mit, dass bis Ende Januar eine Auswertung der bisherigen Ergebnisse der Videoüberwachung im Nahverkehr vorgelegt werde. Bundesgeschäftsführer Sven Lüders von der „Humanistischen Union“ kritisierte dies als Augenwischerei. Denn Körting werde nur die wenigen durch die Polizei selbst angefertigten Videofilme auswerten, nicht jedoch die von den Verkehrsbetrieben praktizierte flächendeckende Überwachung in Bussen und Bahnen. Derzeit sind 68 Prozent der Busse, 31 Prozent der U-Bahnen und 28 Prozent der Trams mit Kameras ausgestattet. 

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