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Berlin: Viel Wind

Es riecht nach Komplikationen, hinten am Zoo. Denn wenn 2009 das Riesenrad fertig ist, dann sollen auch Leute kommen und mitfahren, möglichst aus der ganzen Welt.

Es riecht nach Komplikationen, hinten am Zoo. Denn wenn 2009 das Riesenrad fertig ist, dann sollen auch Leute kommen und mitfahren, möglichst aus der ganzen Welt. Doch wenn sie kommen, dann selten zu Fuß – und insofern könnte sich der Übermut rächen, eine neue Touristenattraktion an einen Ort ohne Parkplätze zu zwängen.

Nun ist viel von Konzepten die Rede, von Busfahrern, die sich schon draußen am Autobahnring anmelden müssen, von Besuchern, die ihr Auto ökologisch vorbildhaft in Hohenschönhausen stehen lassen und mit dem Kombiticket ans Rad fahren. Aber glaubt wirklich jemand, dass das klappt? Ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass die abgewiesenen Busse um den Block irren und sich dort mit dem Suchverkehr der Personenwagen zu einem unentwirrbaren Knäuel verknoten?

Liest man zudem, welche riesigen Nebenkosten die Betreiber auf sich nehmen müssen, um das Projekt überhaupt durchsetzen zu können, taucht die vage Erinnerung an einige gescheiterte regionale Großprojekte wie den Cargolifter auf. Dessen Halle immerhin erfüllt einen neuen Zweck. Ob das Riesenrad notfalls Strom erzeugen kann? Genug Wind ist ja schon drum gemacht worden. (Seite 13)

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