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Schauraum. Etwas Fantasie bei den Kunden ist gefragt. Im neuen Audi-Haus kann man sein Wunschauto 1:1 auf raumhohen Bildschirmen gestalten.

© Promo

„Audi City“ am Kurfürstendamm: Virtuell Gas geben

Am Dienstagabend eröffnete die „Audi-City“ am Ku’damm mit einem Privatkonzert von Xavier Naidoo. Autos kauft man hier künftig vor allem digital.

Millionen Möglichkeiten verbergen sich unter den Touch-Screens in der neuen „Audi City“ am Kurfürstendamm. Mit 250 ausgewählten Gästen wurde der nach London und Peking weltweit dritte „virtuelle Schauraum“ des Autoherstellers am Dienstagabend eröffnet. Im Autohaus der Zukunft schauten sich unter anderen Opernsängerin Nadja Michael sowie die Schauspieler Dennenesch Zoudé und Wotan Wilke Möhring an, wie man künftig Audis kauft. Für ein Privatkonzert hatte man Xavier Naidoo engagiert.

Der Audi-Vertrieb versprach nichts weniger als einen „Leuchtturm in einer der spannendsten Metropolen“. Der Zeitpunkt für den großen Auftritt der Volkswagen-Tochter aus Ingolstadt ist perfekt gewählt. In diesem Jahr ist Audi ein Hauptsponsor der Berlinale und damit auch zuständig dafür, die Stars durch die Stadt zu chauffieren. Das garantiert jede Menge Aufmerksamkeit nicht nur am roten Teppich, sondern auch auf den TV-Bildern, die von Donnerstag an in alle Welt gehen. Im Sog der Filmfestspiele könnten sich so auch neugierige Passanten in das neue Berliner Auto-Zentrum ziehen lassen.

Audi hat sich für Berlin viel vorgenommen. Vertriebsvorstand Luca de Meo bezeichnet Berlin als seine „europäische Lieblingsstadt“ und begrüßte die Gäste in „unserer digitalen Traumfabrik“. Künftig will der Automobilhersteller, der jedes Jahr rund 5000 Neuwagen in Berlin verkauft, hier noch mehr investieren. 50 Millionen Euro waren es seit 2008, wie Deutschland-Vertriebschef Wayne Griffiths am Dienstag sagte. „Und wir werden noch mehr investieren“, kündigte er an. Rund 650 Mitarbeiter in acht Händlerbetrieben zählt Audi aktuell in Berlin.

Während BMW am Kaiserdamm seine große neue Niederlassung errichtet und Mercedes in seinem Glaspalast am Salzufer aus allen Nähten platzt, versucht Audi, sich durch Modernität und innovative Vertriebsideen abzuheben. Die „Audi-City“ zwischen Curry 195 und Haus Cumberland setzt auf ein digitales Konzept, das dem klassischen Autohausbesucher ein wenig Fantasie abverlangt.

Nur zwei Audi-Modelle – statt der in anderen Autohäusern üblichen 12 bis 20 – werden am Ku’damm präsentiert. Dafür gibt es das gesamte Audi-Angebot, etwa 50 Modelle, vollständig digital, samt unzähliger Ausstattungsvarianten. Mit dem bekannten Online-Konfigurator hat der „Cyberstore“ allerdings nur noch wenig zu tun. Auf raumhohen Bildschirmen („Powerwalls“) kann der Kunde sein Wunschfahrzeug im Maßstab 1:1 betrachten, bewegen und umgestalten. Eine Auswahl an Stoffen, Leder und Materialien wird zum Anfassen bereitgehalten. Im ersten Stock gibt es 3-D-Animationen – Auspuffsound inklusive. Und auch auf eine Probefahrt muss man nicht verzichten. Die 375 Quadratmeter große „Audi-City“ ist an das Audi-Zentrum Charlottenburg angebunden. „Das Auto zur Probefahrt wird vorgefahren“, versprach Wayne Griffiths. „Wir wollen hier ja auch Autos verkaufen.“

Dass sich das Konzept auszahlt, hat Audi in London bewiesen, wo ein konventioneller Händlerbetrieb ähnlich umgewandelt wurde. Die Verkaufszahlen stiegen daraufhin nach Angaben des Unternehmens um 70 Prozent, der Umsatz pro Auto um 20 Prozent. 60 Prozent der Käufer hatten vorher keinen Audi gefahren. Ein vierter Standort wird demnächst in Moskau eröffnet. Für Berlin hatte Vertriebschef Griffiths eine weitere Premiere mitgebracht: Unter dem Namen „Audi Select“ können Kunden, die es sich leisten können, künftig bis zu drei Autos pro Jahr zum Komplettpreis mieten. Vom Kleinwagen A1 bis zum Sportwagen R8 reicht die Modellpalette – zu Preisen zwischen 500 und rund 1700 Euro pro Monat. Das Angebot gibt es zunächst exklusiv in Berlin.

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