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Berlin: Voll gut drauf

Jetzt wissen wir endlich, warum es in den vergangenen Wochen etwas still um den Regierenden war: Er hat für das neue Zentralorgan der Berliner Republik, Vanity Fair, ein „Manifest gegen schlechte Laune“ getextet und dabei einen echten Ein-Euro-Job hingelegt. Der populäre Polit-Psychologe Wowereit weiß: „Verzagtheit, Angst und Depression führen nur zu noch mehr Verzagtheit, Angst und Depression.

Jetzt wissen wir endlich, warum es in den vergangenen Wochen etwas still um den Regierenden war: Er hat für das neue Zentralorgan der Berliner Republik, Vanity Fair, ein „Manifest gegen schlechte Laune“ getextet und dabei einen echten Ein-Euro-Job hingelegt. Der populäre Polit-Psychologe Wowereit weiß: „Verzagtheit, Angst und Depression führen nur zu noch mehr Verzagtheit, Angst und Depression.“ Dagegen setzt er die These: „Uns geht es gut“, und damit hat er erstens recht, zweitens endlich sein Programm für Rot-Rot II formuliert, drittens wieder politisches Bundesliga-Format bewiesen und viertens den Nachfolgespruch der Rot-Rot-I-Parole „Arm, aber sexy“ gefunden. Jetzt sind wir reich und fröhlich: Die Steuereinnahmen fluten die öffentlichen Kassen, und weil es hierzulande keine Kriege, Hungersnöte oder Massenkrankheiten mehr gibt, liegt die Idee nahe, die Politik könne einem egal sein. Tatsächlich aber ist sie „unverzichtbar“, schreibt Wowereit. Dabei braucht er die Politik wirklich nicht – er gäbe einen fabelhaften Guru ab.

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