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Berlin: Vom neuen Bahnhof gen Norden Heidekrautbahn soll

in Wilhelmsruh starten

Umsteigefrei und schnell mit der Bahn aus der Innenstadt in das Ausflugsgebiet nördlich von Berlin mit seinen Wäldern und Seen: Das seit Jahren verfolgte Projekt ist jetzt einen Schritt vorangekommen. Für den dafür notwendigen Wiederaufbau des Bahnhofs Wilhelmsruh neben dem bestehenden S-Bahnhof an der Linie S 1 (Wannsee–Oranienburg) hat die Senatsverkehrsverwaltung jetzt den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Ob nun tatsächlich auch gebaut wird, steht dagegen weiter nicht fest, obwohl fast alle Parteien im Abgeordnetenhaus die Verbindung schon seit Jahren fordern.

Am Bahnhof Wilhelmsruh endeten bis zum Bau der Mauer die Gleise der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), auch bekannt als Heidekrautbahn. Die Zügen rollten von hier nach Groß Schönebeck in der Schorfheide und Liebenwalde. Die Reichsbahn der DDR hatte die Endstation dann zum S-Bahnhof Karow verlegt. Das Gleis der Stammstrecke blieb aber liegen; auf ihm fuhren weiter Güterzüge.

Der Wiederinbetriebnahme zum Bahnhof Wilhelmsruh und weiter bis zum Bahnhof Gesundbrunnen mit den Anschlüssen dort zum Fern- und Regionalverkehr sowie zur U-Bahn hat bei der sogenannten Nutzen-Kosten-Untersuchung den als sehr gut geltenden Wert 2,4 erhalten. Das heißt; jeder investierte Euro führt zu einem 2,4-fachen-Nutzen. Auch das Märkische Viertel, das bisher im Nahverkehr nur mit Bussen zu erreichen ist, hätte dann – wann auch nur am Rand – einen Anschluss ans Schienennetz. Auch deshalb soll die Zahl der Fahrgäste von heute 3000 auf 5000 steigen.

Für den Bau bis Gesundbrunnen sind Kosten von rund 26 Millionen Euro angesetzt. 13 Millionen Euro hat der Senat bereits aus den Mitteln eingeplant, die sich durch das Kürzen der Zuschüsse an die S-Bahn angesammelt haben. Insgesamt hat der Senat bereits über 90 Millionen Euro abgezogen.

Auf dem bestehenden NEB-Netz ist in den vorigen Jahren viel investiert worden. Dort findet heute ein moderner Bahnverkehr statt, bei dem die Züge stündlich zwischen Karow und Groß Schönebeck sowie Wensickendorf unterwegs sind. Seit 1997 ruht allerdings der Betrieb auf der Strecke bis Liebenwalde. Klaus Kurpjuweit

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