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Berlin: Von Didi lernen

Von Bernd Matthies Die Pandabären im Zoo, wir wissen es, sind mächtig trübe Tassen. Schlafen, Wasser trinken, Bambus knabbern, Dumm-Dasitzen - immer abwechselnd.

Von Bernd Matthies

Die Pandabären im Zoo, wir wissen es, sind mächtig trübe Tassen. Schlafen, Wasser trinken, Bambus knabbern, Dumm-Dasitzen - immer abwechselnd. Bohrt einer mal in der Nase, ist das schon eine biologische Sensation, aber nur fast, denn Nasebohren macht keinen Nachwuchs, und Nachwuchs ist bekanntlich – wenn Sie die Plattheit entschuldigen wollen – das einzige, was die Tiere noch retten kann. Aber sie wollen nicht.

Der Berliner Zoo ist, was dieses Problem angeht, ebenso führend wie ratlos. Deshalb weisen wir hier vorsorglich auf einen neuen Ansatz Pekinger Wissenschaftler hin, die ihre lendenlahmen männlichen Pandabären jetzt vor die Glotze setzen. Es laufen darin aber überraschenderweise keine Aufrufe des Großen Vorsitzenden Mao Tse Tung („Es spielt keine Rolle, ob der Panda schwarz oder weiß ist, Hauptsache, er vermehrt sich“) oder Worte von Karl Marx („Jeder Panda aber stellt sich dar unter dem doppelten Gesichtspunkt von Gebrauchswert und Tauschwert...“). Sondern, ähm, Pornos.

Nicht, was Sie denken. Von Pandas! Didi, ein Sechsjähriger im Reservat von Wolong soll bereits, so die Agenturmeldung, ganz entzückend auf die Stimulation durch Bilder seiner Artgenossen angesprochen und, nun ja, die Augen weit aufgerissen haben. Aber so fängt das Nachwuchskriegen eigentlich immer an...

Es könnte freilich auch sein, dass die Viecher einfach nur fernsehen wollen. In Berlin hätten wir die Chance, dies zu einer Botschaft zu nutzen: Berlin, müssten wir unserem Panda suggerieren, ist eine Stadt, in der es sich lohnt, eine Familie zu gründen. Bilder aus der aktuellen Haushaltsdebatte kommen da leider nicht in Betracht.

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