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Berlin: Von Klorolle bis Trabant

Geplantes Museum des DDR-Alltags sucht Exponate

Im Frühjahr kommenden Jahres soll am Hackeschen Markt ein Museum der DDR-Alltagskultur eröffnet werden. Dieses werde die Lücke zwischen Mauer- und Stasigedenkstätten auf der einen Seite und verharmlosenden Ostalgieshows und Spielfilmen schließen, sagt Projektleiter Robert Rückel.

Rund 1000 Exponate zum Alltag der Bewohner des anderen deutschen Staates sind Rückel zufolge bereits beisammen. Die Palette reicht vom Eierbecher über originalverpackte Toilettenrollen und Hygieneartikel bis hin zu Plakaten mit Politsprüchen und schnaufenden und rauchenden Zweitakter-Autos Marke Trabant. Besucher können sich in der Ausstellung auch Sendungen der DDR-Nachrichtensendung „Aktuelle Kamera“ und andere Beiträge des Ost-Fernsehens anschauen. Ausstellungsgestalter Rückel hofft auf Geschenke an das neue Museum und bittet Interessenten, ihre Schubfächer und Abstellkammern nach geeigneten Zeugnissen zu durchstöbern. Spender sollen in der Ausstellung namentlich gewürdigt werden und erhalten auch lebenslang freien Eintritt.

„Wir denken an Fotos, Briefe und Brigadetagebücher, Möbel, Kleidungsstücke, Bücher, Schallplatten, Radios und Fernseher, aber auch an lange vergessene Dinge aus Bad, Küchen und Kinderzimmern“, sagt Rückel. „Wir können buchstäblich alles gebrauchen, was zum Alltag in der DDR gehörte.“ Auch Orden und Auszeichnungen oder Beispiele für den Umgang mit den Behörden zählten dazu. Manches werde heute nur noch schwer aufzutreiben sein, etwa originale Auslegware oder Lebensmittel, die Dank eines tollen Zufalls alle Modernisierungs- und Aufräumaktionen überstanden haben. HC

Angebote für Ausstellungsstücke nimmt das Museumsmanagment unter der Telefonnummer 2576 2985 entgegen. Die Pläne für das geplante Museum und Beispiele für Exponate, die dort gezeigt werden sollen, können vorab schon im Internet unter der Adresse www.ddr-museum.com betrachtet werden.

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