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Berlin: Von Rathaus Schöneberg nach Rohrdamm - Tagesspiegel-Testfahrer Nr. 2 brauchte 24 Minuten

14 Uhr, Rathaus Schöneberg: Das Auto springt an. Schon mal was.

14 Uhr, Rathaus Schöneberg: Das Auto springt an. Schon mal was. Die Kupplung schleift, wie immer. Der erste Boxenstopp ist absehbar, aber das Team ist dennoch euphorisch. Risiken werden ausgeblendet. Immerhin ist die Sicht zufriedenstellend.

14.05 Uhr, Martin-Luther-Str.: Wir surfen auf der grünen Welle. Sowas nennt man wohl flüssigen Verkehr. Das Autoradio belegt die Bürgersteige mit peitschenden Discoklängen. Cooles, weiches Rollen, wie in L.A.. Über Urania und Klingerhöferstraße fahren wir weiter Richtung Norden.

14.10 Uhr, Großer Stern: Unsere Stauumfahrungsplanung geht voll auf. Elegantes Asphaltgleiten mit sanftem Kurvenschaukeln - die Stadtduchquerung macht Spaß. Altonaer Straße Richtung Moabit.

14.15 Uhr, Gotzkowskybrücke: Keine besonderen Vorkommnisse. Die Frau im silbergrauen Golf sieht interessant aus - und schon wieder Grün. Bei so wenig Verkehr bleibt für menschliche Interaktionen keine Zeit. Im Rechts-Links-Modus kurven wir in die Kaiserin-Augusta-Allee und danach rechts in den Tegeler Weg. Das Konkurrenzteam meldet sich vom Zielpunkt. Keine Chance mehr.

14.20 Uhr, Johann-Kaiser-Platz: Wir reißen die letzten Kilometer über den Siemensdamm ab. Die Motivation ist am Boden.

14.24 Uhr, Ankunft Siemensverwaltung am Rohrdamm: Der Tacho-Tageszähler steht genau auf 11,1 Kilometer. Wir haben unser Bestes gegeben. Wir fahren zurück.

14.40 Uhr, Abfahrt Siemensdamm: Diesmal müssten wir es schaffen. Unsere neue Route ist einfach genial. Wir fahren über Rohrdamm und Fürstenberger Straße zum Spandauer Damm. Zeitweise wird es zäh, aber wir rollen.

14.45 Uhr, Otto-Suhr-Allee: Alles in Ordnung. Wir entscheiden uns, volles Risiko zu gehen, direkt hinein in die Staufallen Ernst-Reuter-Platz und Hardenbergstraße.

14.55 Uhr, Joachimstaler Straße: Es wird enger, das Spurenwechseln klappt nicht einwandfrei. Das Team zeigt Nerven. Kein Stau in Sicht, nicht mal vor dem Erotikmuseum.

15 Uhr, Bundesallee: Es zieht zu, wettermäßig. Vielleicht doch noch ein Boxenstopp, um Regenreifen aufzuziehen. Aber wieder meldet sich das Handy. Ein schadenfrohes "Wo bleibt ihr denn?" Zwischen Tachometer und Hutablage macht sich Fatalismus breit. Badensche Straße.

15.05 Uhr, Ankunft Rathaus: Immerhin. Wir haben zwar eine Minute mehr als auf der Hinfahrt gebraucht, aber dafür war die Strecke genau 800 Meter kürzer. Das hat richtig Sprit gespart.

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