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Von Tag zu Tag: 200 oder 41?

Bernd Matthies wundert sich über eine selbstherrliche Behörde

Ein Kreuzberger Lehrstück, das mit den Bäumen am Landwehrkanal. Fragt sich nur, was man daraus lernen kann. Denn die aufgeregten Baumschützer, die in jeder Pappel die Reißleine zum Weltuntergang wittern, sind schwer zu ertragen, zumal, wenn sie auch noch Kinder für ihre Erregung instrumentalisieren.

Nur haben sie wohl grundsätzlich recht. Denn wie kann es sein, dass das Wasser- und Schifffahrtsamt erst locker 200 Bäume wegräumen will, dann aber, vom Gegenwind erschreckt, genau hinsieht und – Überraschung! – auf die Zahl 41 kommt? Es riecht nach der Arroganz einer selbstherrlichen Behörde, die mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit noch nicht in der Demokratie angekommen ist.

Wer so arbeitet, weckt einen anderen Verdacht: dass die ganze Kanalsperrung allein dazu da ist, Druck aufzubauen und die Affäre rasch zu erledigen. Dieser Eindruck ist jetzt verdammt schwer wieder aus der Welt zu schaffen (Seite 10).

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