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Von Tag zu Tag: Arm an Hand

Stefan Jacobs betrachtet die Verwaltung aus organischer Sicht

Der Wert kurzer Befehlsketten ist spätestens seit Ottos Sketch „Der menschliche Körper“ bekannt. Der handelt davon, welche Organe beteiligt sind, wenn der Saufkumpan gegenüber erst verprügelt werden und dann lieber doch verschont werden soll, weil das Kleinhirn dem Großhirn dazu rät.

So ähnlich funktioniert die Verwaltung bei der Kontrolle der Umweltzone. Großhirn (Senat) an alle: Ab Februar wird scharf geschossen! Linker Arm (SPD-Stadtrat in Charlottenburg) an Großhirn: „Geht klar!“ Rechter Arm (CDU-Stadtrat in Mitte) an alle: „Nö, an diesem Wochenende tu ich keinem was!“ Rechter Arm an rechte Hand (Ordnungsamtsleiter in Mitte): „Ruhig bleiben bis Montagfrüh!“ Rechte Finger (Ordnungsbeamte) an rechte Hand: „Wir kassieren trotzdem schon Samstag.“ Die rechte Hand erfährt es leider nicht mehr, weil plötzlich Feierabend ist und dann Wochenende. Die Finger machen, was sie für richtig halten – und kassieren.

Bei Otto endet die Geschichte mit „Achtung, fertig machen zum Händeschütteln und Schulterklopfen.“ In Berlin mit der Frage, ob die Verwaltung zu viele Organe hat.

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