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Von Tag zu Tag: Aufgegeben

Stefan Jacobs schmiedet einen Marketingplan mit Handgepäck

Einer der verabscheuungswürdigsten Witze der Nachwendezeit ging so: „Besuchen Sie Polen – Ihr Auto ist schon da!“ Man kann sich gar nicht oft genug distanzieren von diesem Spruch, der hiermit endgültig begraben werden soll und damit Platz macht für den Nachfolgeslogan: „Besuchen Sie Berlin – Ihr Koffer ist noch da!“ Der Koffer liegt, zum Teil seit Wochen schon, winterchaosbedingt in Tegel herum, obwohl der Besitzer in den meisten Fällen längst wieder zu Hause ist. Luftfahrtexperten sprechen deshalb von „aufgegebenem Gepäck“ und die Tourismusbranche sorgt sich bereits um negative Folgen. Dabei ließe sich aus der Not ein Schnäppchen machen. Speziell bei Billigfliegern kostet ja der mitreisende Koffer inzwischen mehr als der Passagier. Warum also nicht mit Handgepäck noch einmal nach Berlin jetten und ohne Schlepperei ein schönes Wochenende in der Stadt verbringen? Neujahrswellness nach dem Vorweihnachtsterror? Da die Zahl der Koffer noch immer weiter wächst, bleibt noch genug Zeit, um ein tolles Osterspecial zu schnüren: Karfreitag hin, Samstag zur freien Verfügung, Sonntag Koffer suchen in Tegel. Und wer den ultimativen Nervenkitzel sucht, fährt zusätzlich noch S-Bahn.

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