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Von Tag zu Tag: Aufwärts immer

Stefan Jacobs hat keine Angst vor größenwahnsinnigen Bergen

Noch am vergangenen Sonntag hat man sich wieder brav übers Mauerfalljubiläum gefreut, seit Jahren zahlt man klaglos seinen Soli, und was kommt dabei heraus? In Marzahn wurde jetzt ein Trümmerhaufen mit ABM-Mitteln so weit aufgestockt, dass der wahrscheinlich höchste Berg Berlins daraus geworden ist. Na, schönen Dank auch.

115,5 Meter über den Meeresspiegel soll der Ahrensfelder Berg jetzt ragen, nachdem er mit einem 3,5 Meter dicken Aussichtsplateau versehen wurde. Das wären 0,5 Meter mehr als Müggel- und Teufelsberg. Abgesehen davon, dass die Messung bezweifelt werden muss, weil man von Berlin aus das Meer (dessen Spiegel übrigens schneller steigt als alle ABMler schaufeln können) gar nicht sieht: Sobald der Regisseur und Yogiflieger David Lynch die Baugenehmigung für seine Meditationsakademie auf dem Teufelsberg bekommt, wird selbiger vor Erleichterung auf mindestens 130 Meter wachsen. Und von da sieht man den Grunewald, während am Ahrensfelder Berg das bzw. die Platte dominiert. Fazit: Aufgeholt, aber nicht überholt oder gar eingeholt. Kritisch wird’s erst in gut 200 Jahren, wenn die Ostsee in Marzahn angekommen ist.

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