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Berlin: Von Tag zu Tag: Ausweisen, bitte!

Jetzt, wo sich deutsches Nationalgefühl wieder ohne Rücksicht auf verkrampfte politische Korrektheit artikulieren darf, wird es Zeit, Bilanz zu ziehen. Drüben in Washington, nur noch einen Direktflug entfernt, werfen sie russische Spione im Dutzend hinaus.

Jetzt, wo sich deutsches Nationalgefühl wieder ohne Rücksicht auf verkrampfte politische Korrektheit artikulieren darf, wird es Zeit, Bilanz zu ziehen. Drüben in Washington, nur noch einen Direktflug entfernt, werfen sie russische Spione im Dutzend hinaus. In Berlin, so flüstern uns die örtlichen Residenten, stehen sich die Agenten aber immer noch auf den Füßen herum, Russen, Amerikaner, Schweizer, Aserbaidschaner - aber tut jemand etwas dagegen? Skrupellos werden Rezepte für Knoblauchpillen ausspioniert, Handy-Rufnummern gesammelt und Gebrauchtwagenpreise beobachtet, ja, nicht einmal vor dem Zeitunglesen schrecken die Schlapphüte fremder Mächte zurück. Viele ignorieren sogar rücksichtslos Verkehrsvorschriften und Handwerkerrechungen.

Schluss damit! Wir wollen Ausweisungen jetzt, damit wir wieder stolz auf unsere Sicherheitsbehörden sein können. Erst einmal symbolisch zwei, drei unwichtige Registraturangestellte mit undurchsichtigem Lebenswandel, dann vielleicht den Wirtschaftsattaché einer unwichtigen Bananenrepublik, möglicherweise einen fernöstlichen Geschäftsträger. Den gegenseitigen Beziehungen schadet das nichts, wie Amerika und Russland ja stets betonen - aber das Nationalgefühl! Eines Tages wird zwar niemand mehr da sein, aber einen souveränen Staat kann das nicht schrecken. Notfalls weisen wir uns einfach selber aus.

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