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Von Tag zu Tag: Blaskapelle

Stefan Jacobs sieht den Valentinstag in der Beziehungskrise.

Kurz vor dem heutigen Valentinstag haben sich die Ereignisse an der Romantikfront überschlagen. Aufblaskirche abgeblasen, hieß es am Samstag: Das Evangelische Landeskirchenamt hatte den Mietvertrag für die mobile Kunststoffkapelle gekündigt, in der Verliebte sich am Valentinstag im Viertelstundentakt ein symbolisches Jawort geben sollten. Der echten Kirche war die von einem Zimmervermittlungsportal geplante Aufblaskirche zu windig. Mit „Scheintrauungen“ (das sind Trauungen ohne Trauschein) wollten die Inhaber des himmlischen Copyrights nichts zu tun haben. Da schien der Wurm drin und die Luft raus.

Doch jetzt haben die Zimmervermittler ganz in der Nähe eine neue Heimstatt für ihre Blaskapelle aufgetan. Gegenüber der ursprünglichen haben sich allerdings drei Kleinigkeiten verändert. Die Anbieter betonen jetzt, dass sie „sehr ernsthafte und romantische Anfragen“ interessierter Paare hätten. Außerdem sind inzwischen alle Termine ausgebucht. Und drittens ist jetzt nur noch von Platz für 30 Gäste die Rede. Erst hieß es, man könne 60 Freunde mitbringen. Nun müssen sie ohne Partner kommen. Da ist Zoff programmiert – in jeder Beziehung.

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