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Von Tag zu Tag: Der Liebe wegen

Stephan Wiehler rät davon ab, an einem Schnapszahldatum zu heiraten

Allen Widrigkeiten und Beschwernissen des Lebens zum Trotz: Heute ist wieder mal ein Tag, Ja zu sagen zum Leben und zur Liebe. Und darum geben sich an diesem Sonntag überall in Deutschland Hochzeitspaare das Eheversprechen. Außer in Berlin. Hier bleiben die Standesämter geschlossen, obwohl der 10.10.10 ein magisches Datum zum Heiraten ist – und selbst für Männer leicht zu merken. Eine offizielle Begründung dafür, dass ausgerechnet in der Hauptstadt, die sonst wenig Respekt vor dem heiligen Sonntag zeigt, die Amtstore geschlossen bleiben, gibt es nicht. Aber ein Standesbeamter aus Neukölln hat eine einleuchtende Erklärung gefunden: Er persönlich würde keinem Paar empfehlen, an einem Schnapszahldatum zu heiraten, denn an solchen Tagen gebe es in Standesämtern erfahrungsgemäß ein derartiges Gedrängel, dass die ganze Romantik zum Teufel gehe. Nehmen wir also wohlwollend an, dass Berlins Standesämter an diesem Sonntag nur deshalb nicht öffnen, damit die zarten Gefühle der Liebenden nicht im Gewühl der Hochzeitsgesellschaften verletzt werden. Die Scheidungsquote zeigt, dass die Romantik ohnehin früh genug flöten geht.

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