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Von Tag zu Tag: Ein Helles, bitte!

Andreas Conrad würde Bierpinsel und Steglitzer Kreisel nie verwechseln

Eine Quizfrage an den Neu- (und wohl auch manchen Alt-)Berliner: Was ist der Steglitzer Kreisel? a) Ein in dem Stadtteil erfundenes Spielzeug, b) ein leer geräumtes Bürohochhaus am südlichen Teil der Schlossstraße oder c) ein pilzfömiges rotes Bauwerk am nördlichen. Die Optik spricht für Antwort c, doch wie so oft trügt der Schein auch hier. Bei dem roten Riesending handelt es sich um den Bierpinsel. Der hieß schon so, bevor er am 11. Oktober 1976 eröffnet wurde, mit Freibier für alle, wenn auch nur eines pro Person. Trotzdem wurden nicht alle ausgetrunken, und mancher Lausebengel machte sich den Spaß, die halbvollen Becher aus 30 Metern Höhe aufs Trottoir plumpsen zu lassen, wie der Tagesspiegel stirnrunzelnd vermerkte. Mit solchen Exzessen ist kaum zu rechnen, wenn das traditionsreiche West-Berliner Wahrzeichen, für dieses Blatt einst ein „kühnes Projekt“, wieder zur festen Adresse der Gastronomie- und Eventszene wird – mit nun kunterbunter Bemalung statt farblicher Monotonie. Deren ursprüngliche Bezeichnung will heute ohnehin nicht recht einleuchten: blutorange.

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