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Von Tag zu Tag: Feuerteufelei

Werner van Bebber würde auf einen Berliner Rekord gern verzichten

Dieser Rekord wundert niemanden. Nirgendwo in der Republik werden so viele Autos abgefackelt wie in Berlin, zumal im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Porsche-Fahrern sei davon abzuraten, dort nachts das Auto stehen zu lassen, riet vor Monaten schon Polizeipräsident Dieter Glietsch. Jetzt stellte der Chef des Landeskriminalamts, Peter-Michael Haeberer, die Fahrlässigkeit der Autoindustrie im Umgang mit Brandstiftern fest: Die habe es versäumt, feuerfeste Materialien zu entwickeln. Doch auch wenn der Porsche Cayenne und der Audi Q7 als besonders verabscheuungswürdige automobiliäre Ausdrucksformen von Verschwendungssucht und Angeberei demnächst in Keramikversionen zu kaufen sein sollten: Die Polizei hat ein Problem. Man wird den Eindruck nicht los, dass die Auto-Abfackelei in Teilen der Stadt zu einer Kombination von Anarcho-Nachtsport und Polizei-Veräppelei geworden ist. Daran ändern die polizeilichen Hinweise auf die Ermittlungsschwierigkeiten nichts. Womöglich ist die Berliner Polizei an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gespart worden. Anders ist der Brennende-Autos-Rekord nicht zu erklären.

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