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Von Tag zu Tag: Forelle grün

Stefan Jacobs pirscht sich durchs Paradies vor der Haustür

Mancher Großstadtmensch hat ja eine eher eindimensionale Beziehung zu Fauna und Flora: Grillfleisch in Kräutermarinade, so ungefähr. Und wenn das Kind für seine Hausaufgaben zehn Tiere aus Afrika wissen will, sieht man vor dem geistigen Auge sechs Elefanten und vier Giraffen defilieren, schämt sich ein bisschen für seine Ignoranz und denkt: Zeit, mal wieder mit offenen Augen durch die Natur zu gehen. Wenn nicht in Afrika, dann eben im Tarifgebiet C. Wie sehr sich das lohnt, hat das Leibniz-Institut für Gewässerökologie gerade festgestellt: 2000 Arten haben Wissenschaftler und Naturfreunde im Löcknitztal am Berliner Stadtrand gezählt! Fast 400 Pflanzen, 65 Spezies Vögel. Allein 650 Arten leben im und am Wasser. Zwar bleibt das lautlos dahinrudernde Colibakterium dem Laien verborgen, aber die im Schatten des Steifblättrigen Knabenkrauts ruhende Forelle zeigt sich auch dem ungeübten Auge. Na, Lust bekommen auf einen Ausflug? Die Löcknitz fließt gleich hinter Erkner. Doch Obacht: Wenn die Gewitterfliegen Rambazamba machen, heißt es umkehren. Oder unterm nächsten Riesenschirmpilz verkriechen. Gibt’s bestimmt auch irgendwo hier.

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