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Von Tag zu Tag: Geht auch ohne

Werner van Bebber braucht zum Gedenken keine Originalmauern

Immer mal wieder fehlt manchem Berliner die Mauer. Wenn man erklären soll, wo die Grenze verlief und wie brutal sie die Stadt zerteilte, wäre der 3,60 hohe Augenschein gewiss hilfreich. Da ist es normal, dass in einer Stadt, die so sehr wie Berlin von ihrer Geschichte lebt, alle paar Jahre jemand wenigstens abschnittweise die „Rekonstruktion“ der Mauer fordert. Der ehemalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen, der das gerade getan hat, erinnert indes auch zu Recht an die Stimmung in den neunziger Jahren. Die sagte: Weg mit der Mauer, restlos! Diepgens Bemühen, mögliche Fehler von früher durch „Rekonstruktion“ zu reparieren in Ehren – ändern würde es nichts. Eine Ahnung vom Funktionieren der Mauer, des Grenzregimes und der Teilung, braucht mehr als ein paar hundert Meter Betonplatten von 3,60 Meter Höhe. Was die Grenze der DDR ausmachte, würde nicht mal deren Disney-artige Wiederherstellung mit bellenden Schäferhunden und hunderten Metern „Schussfeld“ erklären oder fühlbar machen. Da helfen nur Fotos und Phantasie: Wie fühlte sich einer, der da durchwollte? Und warum wollte er das? (Seiten 10 und 16)

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