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Von Tag zu Tag: Glatt gegangen

Helmut Schümann ist erleichtert über eine geglückte Bombenbergung.

Es wird so viel gemeckert bei uns, gerade in Berlin und Umgebung, da gilt es, wieder einmal Lob auszusprechen. Diesmal für die wackeren Straßenbauer. Die haben die Straßen zwischen Sternebeck im Landkreis Märkisch-Oderland und Berlin Lichtenberg inzwischen schön glatt gezogen. Nicht auszudenken, wenn sie noch holprig wären. Dann wäre ein ebenso wackerer 37-jähriger Mann möglicherweise mit lautem Krawumm in die Luft geflogen. Der Mann hatte nämlich in einem Waldstück den Sprengkopf einer Weltkriegsgranate gefunden. Gott, ja, was macht man damit? Entschärfen kann schließlich nicht jeder. Und bis Sprengstoffexperten die 60 Kilometer aufs Land fahren, das dauert. Und dann geht das Ding hoch, ist auch nach fast 70 Jahren noch möglich. Also packte der Mann die Granate ins Auto, wickelte sie sicherheitshalber in eine Decke ein, Decken bieten seit jeher den besten Schutz, selbst bei atomarem Niederschlag, und fuhr die 60 Kilometer den Sprengstoffexperten entgegen. Was er bei seinem selbstlosen Einsatz nicht wusste: Es bestand wegen des fehlenden Zünders keine Explosionsgefahr. Die Straßenbauer haben umsonst geackert.

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