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Von Tag zu Tag: Große Gesten

Bernd Matthies über die verblüffende Großzügigkeit der Familie Berggruen.

Ja, Berlin ist ganz nett. Wir mögen die Stadt gern, auch wenn sie uns manchmal nervt und anödet und tageweise schlicht zu heiß ist. Aber diese Zuneigung ist nichts gegen die Haltung der Familie Berggruen, die der Stadt 50 Meisterwerke der klassischen Moderne zur Verfügung stellt, einfach so.

Womit haben wir das verdient? Es ist ja alles andere als selbstverständlich, dass ein in New York lebender Geschäftsmann, der jüngste Berggruen-Sohn, die Sammlung seines Vaters in Ehren hält, statt der Verlockung des schnellen, großen Geldes nachzugeben. Möglicherweise ist das ein Anstoß, die amerikanische Art des Mäzenatentums auch in Berlin endlich mehr zu popularisieren.

Berggruen junior will darüber hinaus Werke aus seiner Privatsammlung in einem eigenen Gebäude unterbringen und sie dort der Öffentlichkeit zugänglich machen. Eine großartige Idee, die hoffentlich noch viele Nachahmer finden wird – Berggruen sollte nicht der einzige sein, der sich eine solche Geste leisten kann.

Berlin als international attraktive Stadt der Kunst – das wird immer konkreter. Mehr noch als Shopping und Häusergucken werden die Museen Touristen aus aller Welt anlocken und die Vision der 20 Millionen Übernachtungen wahr machen. Gut, dass Menschen wie die Bergruens daran mitarbeiten.

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