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Von Tag zu Tag: Gute Nacht

Gerd Nowakowski versteht, warum Junglehrer an Berlin verzweifeln

Das wird heute kein sehr guter Morgen werden – zumindest nicht für all jene, die in den Berliner Schuldienst streben. 1200 Euro Gehaltsaufschlag hatte der Senat im Februar den Junglehrern versprochen. Das wirkte. Seitdem wandern ausgebildete Lehrer nach dem Referendariat in Berlin nicht mehr umstandslos und massenweise nach Baden-Württemberg oder Hamburg ab, wo es mehr Geld und sofortige Verbeamtung gibt, sondern bewerben sich hier um freie Stellen. Tja, dumm gelaufen. Dem Senat nämlich zu glauben – so könnte man sehr zurückhaltend formulieren – kann das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Nichts da mit Aufschlag. Stattdessen wieder ein Musterbeispiel, wie man an der Spree eine gute Idee unter Mitwirkung aller Beteiligten und der Bürokratie voll versemmelt. Erst streiten sich der Bildungs- und der Innensenator monatelang, wer eigentlich begünstigt werden soll, dann blockiert der Personalrat – und nun ist es zu spät, die Gehaltserhöhung zum neuen Schuljahr umzusetzen. Wie war noch mal der Werbespruch, mit dem Baden-Württemberg in Berlin warb? „Sehr guten Morgen, Herr Lehrer.“

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