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Von Tag zu Tag: Heißa!

Christian van Lessen stellt sich die Suche nach einem Berlin-Slogan vor

Vielleicht muss man sich das so denken: Unsere Tourismuswerber grübeln zunächst im Hinterstübchen fieberhaft nach einem pfiffigen Berlin-Slogan, der überall in der Welt auf Anhieb verstanden wird. Also den Leitspruch für eine Kulturmarketing-Kampagne. Als Lockruf der Stadt, der neugierig macht, vor allem auf die Kultur. Was für eine knifflige Sache! Ist nämlich gar nicht so leicht, betuliche Altlasten wie „Berlin tut gut“ endgültig abzuschütteln. Weil der zeitgemäßere Slogan sitzen muss, vielleicht für Jahre und Jahrzehnte, werden weitere Profis eingeschaltet, eine ganze Agentur. Auch die sucht fieberhaft, findet sogar mehrere Slogans, legt sie einer hochprofessionellen Jury vor, die sucht dann den ultimativen Spruch aus. Und der heißt dann – Trommelwirbel – „Berlin Berlin, wir fahren nach Berlin“. Das war, wie sich die Experten erinnerten, schon zur Fußball-WM im letzten Sommer zu hören. Klingt trotzdem nach Heißa, Wandervogel, Kirchentag. Ein Problem gibt es noch – die anderen Sprachen. An griffigen Übersetzungen, heißt es, wird noch gearbeitet. Fieberhaft vermutlich.

Christian van Lessen

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