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Von Tag zu Tag: Ideenloch

Klaus Kurpjuweit ärgert sich über die Pläne für die neuen U-Bahnhöfe

Ein Bahnhof ist ein Bahnhof, mehr nicht. Einsteigen, wegfahren, aussteigen. Das war’s. Oder vielleicht doch nicht? Ein Bahnhof kann auch viel mehr sein. Die Bahn hat es mit dem Hauptbahnhof gezeigt, der bereits zu einer Touristenattraktion geworden ist. Dummerweise hat er aber auch viel Geld gekostet. Also ist die BVG gut beraten, wenn sie versucht, bei neuen U-Bahnhöfen zu sparen. Aber muss sie wirklich so weit gehen, dass jetzt auf der Vorzeigelinie Unter den Linden nur noch Löcher für die Fahrgäste entstehen? Mit schmalen Gängen und kleinen Zwischengeschossen? Und sonst nichts? Das kann’s auch nicht sein. Es müssen gewiss keine Protzbauten entstehen, wie einst bei der Metro in Moskau. Aber ein bisschen mehr als jetzt geplant darf es durchaus sein. Lissabon etwa zeigt, wie Kunst im Untergrund zu einer Attraktion nicht nur für Fahrgäste werden kann. Hier muss man sich eben etwas einfallen lassen. Oder soll man Touristen nach Spandau oder Reinickendorf schicken, wenn sie aufwändig gestaltete Stationen sehen wollen? Dass diese nicht immer schön geworden sind, sollte jetzt nicht schrecken. Besser geht es immer. (Seite 12)

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