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Von Tag zu Tag: Im Dschungel

Andreas Conrad überraschen Elefanten in freier Berliner Wildbahn nur wenig

So viel steht fest: Die Marienfelder Zirkuselefanten haben nie unter Colonel Hathi gedient, dem legendären Leitbullen in Disneys „Dschungelbuch“. Statt zu exerzieren – „ Rechts, zwei, drei, vier, aufgepasst, zwei, drei, vier“ –, trampeln sie nur ziellos auf einer Wiese herum oder spielen mit älteren Damen Fangen, geben so dem Schlagwort vom Großstadtdschungel eine ganz neue, nicht länger nur metaphorische Bedeutung. Dickhäuter auf freier Wildbahn mitten in Berlin – das wird vielleicht einmal in die Annalen der Stadt eingehen und in einem Atemzug genannt werden mit dem Zug von Hannibals Kriegselefanten über die Alpenpässe. Es ist zudem ein Schauspiel, dass eindeutig in unsere vom Klimawandel bedrohte Zeit passt. Gerade erst wurde ein totes Krokodil aus einem der hiesigen Gewässer gefischt, nun die Elefanten, demnächst kriecht wohl Ka, die Schlange, durch den Grunewald, und im Tiergarten geht Shir Khan auf Menschenjagd. Sollte Ihnen also bald schon eine getigerte Großkatze begegnen, bleiben Sie ruhig und befolgen Sie den Rat von Balu, dem Bären: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit.“

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