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Von Tag zu Tag: Kleinstaaterei

Bernd Matthies über den seltsamen Taxifahrerkrieg in Schönefeld

Es wär komisch, wenn’s nicht so blöd wäre: Der Taxifahrerkrieg in Schönefeld ist ein Lehrstück in angewandter Kleinstaaterei. Dabei wirkt der Zorn der Berliner Fahrer durchaus verständlich: Sie müssen manchmal drei Stunden warten, während die Kollegen mit dem LDS-Schild wegen der Rundum-sorglos-Garantie des Landkreises sofort vorfahren und einladen dürfen. Die Erklärung dafür, weshalb das so sein muss, liegt tief verborgen in den Abgründen des Personenbeförderungsgesetzes. Und, so lässt sich vermuten, in kommunalpolitischen Egoismen.

Bisher geht es „nur“ um Schönefeld. Doch der Konflikt gibt einen hübschen Ausblick auf das, was uns blühen mag, wenn der Landkreis Dahme-Spreewald erst Gastgeber des großen und einzigen Berliner Flughafens ist. Wie wäre es zum Beispiel damit, dass die LDS-Fahrer die Fluggäste an die Stadtgrenze bringen, wo sie von den Berliner Kollegen übernommen und weiterchauffiert werden?

Ganz im Ernst beweist die aktuelle Schönefelder Krähwinkelei nur eins: Das gemeinsame Bundesland muss her. Zumal, wenn es den gemeinsamen Flughafen schon hat.

Bernd Matthie

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