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Von Tag zu Tag: Klima besser

Bernd Matthies über die aktuelle Lage auf den Berliner Flughäfen.

Am schlimmsten sind immer die Tage und Wochen vor der vollständigen Diagnose. In diesem Sinn bedeutete der gestrige Mittwoch mit seiner Flughafen-Aufsichtsratssitzung eine Zäsur: Wir dürfen nun das Gefühl haben, dass die Fakten auf dem Tisch liegen, in BER wie in Tegel und Schönefeld.

Die Bilanz fällt bitter aus, nicht nur für Steuerzahler und Finanzminister, sondern vor allem für die Anwohner in Wedding, Spandau und Pankow. Sie müssen nun ein Jahr, vielleicht auch zwei in einer Situation leben, die so heute nie genehmigungsfähig wäre und drunten im weniger leidensfähigen Berliner Süden vermutlich zur Revolution inklusive brennender Barrikaden geführt hätte.

Es gibt aber offenbar auch eine Art Gewinner. Matthias Platzeck kann zwar keine Wunder wirken, was die heikle Besetzung des Chefpostens angeht, aber er hat den lange virulenten Eindruck ausgelöscht, er mache es sich hinter dem Kollegen Wowereit allzu bequem. Als neuer Aufsichtsratschef führt er, gibt sich engagiert und nimmt das Gebot der Transparenz der Entscheidungen sichtlich ernst.

Das ist gut fürs Klima. Und ein gutes Klima macht den Weg zum neuen Flughafen nicht kürzer, aber erträglicher.

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