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Von Tag zu Tag: Kreideweiß

Eine Schule in Lichterfelde schafft die Kreidetafeln ab und setzt stattdessen moderne Elektronik ein. Schwamm drüber? Nein, meint Lothar Heinke. Er glaubt, dass die gute alte Tafel nicht verschwinden wird.

Kreidebleich erfahren wir: Der Anfang vom Ende der Kreidezeit steht vor der Tür. Eine Lichterfelder Grundschule entsorgt ihre Tafeln und damit die kreideweiße Vergangenheit: Nie mehr staubige Finger, keine Schwämme, und auch nicht „Meier is doof“ weiß auf schwarz. Herr Meier ist nämlich der Klassenlehrer. Und was tun die Rangen nun, ohne weiß zu werden? Sie bedienen ein „Whiteboard“, eine digitale Tafel, auf der man praktisch alles machen kann, was ein Computer so hergibt, nur eben ohne Kreide. Und in Englisch. Yes, we can. Müssen wir denn nun weinen? Wird Rüdersdorf stillgelegt? Kümmert sich keiner mehr um die Rügener Kreidefelsen? Futtern immer mehr Politiker Kreide, damit das Zeug verbraucht wird? Nein, kreideweiß ist die Zukunft in der Penne, denn 1. kann niemand wissen, ob die klamme Stadt jemals so viel Kohle hat, alle Schulen mit diesem neumodischen Kram auszustatten. Und 2.: Whiteboards sind anfällig. Und dann ist sie wieder da, die gute alte Kreide.

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