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Von Tag zu Tag: Läuft schon

Bernd Matthies sucht nach Alternativen zum Justizsenator.

Belgien hatte anderthalb Jahre keine anständige Regierung, und das Land existiert immer noch. Da sollten wir uns wegen des Berliner Justizsenators nicht so haben. Es gibt bekanntlich grad keinen, und so schnell dürfte sich auch kaum ein ernsthafter Bewerber für den Job finden, denn die innere Balance der CDU ist fragil, da kann man nicht einfach irgendeinen hergelaufenen Juristen nehmen. Im Grunde wirkt die Situation wie eine ironische Draufgabe zur vergeigten Ernennung des Polizeipräsidenten.

Das Schöne an so gefestigten Sicherheitsbehörden ist ja, dass sie aus erwachsenen Menschen bestehen, die ihren Job auch ohne Chef machen. Das läuft schon, und falls das Schlimmste passiert und irgendein Schurke aus dem Gefängnis ausbricht, muss nicht einmal jemand zurücktreten, das ist doch praktisch. Dummerweise kann Frank Henkel den Job nicht mit erledigen, das verbietet die Gewaltenteilung. Aber man könnte einfach die Abteilungsleiter machen lassen und stattdessen einen ausstrahlungsmächtigen Kultursenator einstellen, der mal ab und zu bei der Justiz reinschaut. Absurder als die bisherigen Absurditäten des Ressortzuschnitts wäre das auch nicht.

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