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Von Tag zu Tag: Laufbahn

Stefan Jacobs hat Mitleid mit dem immobilen Ordnungsamt

Bisher lief ein Einsatz des Ordnungsamtes etwa so: Falsch geparktes Auto steht irgendwo im Schilderwald. Graues Auto vom Amt stoppt in zweiter Reihe daneben. Taskforce springt raus, klemmt den Strafzettel druckfrisch hinter den Scheibenwischer und springt wieder ins Auto, um Beschimpfungen durch den Sünder oder solidarische Mitbürger zu entgehen.

In Friedrichshain-Kreuzberg geht es jetzt so: Falschparker parkt falsch, BVG- Bus fährt vorbei, Ordnungsamtler drücken den Haltewunschknopf, laufen von der nächsten Station zurück – und wandern frustriert wieder zur Haltestelle, weil der Falschparker längst weg ist. In Friedrichshain-Kreuzberg ist nämlich das Spritkosten-Kontingent fast aufgebraucht. Da die Amtsschimmel schon seit Sarrazins Zeiten in der Mark ihr trockenes Gnadenbrot fristen, bleiben nur BVG, Fahrrad und Wanderschuhe. Die Kollegen in Charlottenburg-Wilmersdorf dagegen haben noch Sprit, weil sie im sparsamen Hybridauto unterwegs sind (die saftigen Leasingraten kommen aus einem anderen Topf). Nicht auszudenken, welche Anarchie über die Stadt käme, falls auch das Knöllchenpapier zu Ende geht.

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