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Von Tag zu Tag: Mäh!

An der Premiere von "Winternomaden" nahm auch eine kleine Schafherde teil. Unser Autor sorgt sich, dass dies Schule macht.

Filmtitel sind oft irreführend, exemplarisch waren hier „Das wilde Schaf“ oder auch „Schwarze Schafe“. Kein Tierfilm erwartete das Publikum, kein einziger der Wollproduktion verpflichteter Vierbeiner war zu sehen, nur das nackte wilde Menschenleben. Andererseits könnte sich hinter „Winternomaden“ alles Mögliche verbergen, eine Dokumentation über Zugvögel vielleicht oder die Wanderungen von Gnu, Zebra und Elefant durch die Savannen. Aber nein, es geht um Schafe und zwei Hirten in der französischen Schweiz. Kein sehr glamouröser Stoff, da muss man sich für die Premiere schon etwas einfallen lassen. Eine Mini-Herde samt zweier Schäfer und zweier Hirtenhunde zum Beispiel, sozusagen als Stargäste, wie am Dienstagabend bei der Filmgala im Kino in den Hackeschen Höfen geschehen, eine Variante des Trojanischen Pferdes, das vor Jahren ebenfalls zu Premierenzwecken im Sony-Center herumstand. Ein hübscher Einfall, doch nur begrenzt einsetzbar. Man kann nachträglich nur dankbar sein, dass Ähnliches nicht versucht wurde, als unlängst Ang Lee seinen neuen Film vorstellte: „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“.

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