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Von Tag zu Tag: Nasszelle

Stefan Jacobs sortiert seine Gedanken am Grunde des Urstromtals.

Schöngeister haben es schon immer gesagt: Im Grunde sind wir Menschen nur ein Pups im Weltall, eine vorübergehende Unwucht im Lauf der Dinge. Ja, auch Pass-uff!-jetze-komm- icke-Berliner! Wäre die ganze Stadt aus Styropor gebaut, es hätte längst einen Riesenplopp gegeben und der Druck des Grundwassers hätte uns mitsamt unseren Tourismusrekorden und dem Bundeskanzlerinnenamt und den ganzen heißluftgefüllten Szenelokalen hochgeschwemmt und der Elbe überlassen, auf der wir dann in den Ozean gleiten würden, sofern die Fuhre nicht mit dem Fernsehturm an der Brücke bei Wittenberge hängen bleibt. Vielleicht hätte Berlin nie gebaut werden sollen. Jedenfalls nicht hier, wo Erleichterung Gefahr bedeutet („Ohne das Gewicht vom Palast der Republik stürzt der Dom ein!“) und Beschweren („Der Betonsockel von Neubau XY wird 25 Meter tief im Boden verankert.“) das A und O. Was, welches Thema? Ach so, die U 2 bleibt zwischen Mohrenstraße und Potsdamer Platz weiter unterbrochen. Verrückt, was Grundwasser alles macht. (Seite 10)

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